"Lebende Kühe als Tiger-Futter!"

Das Ausrufezeichen am Ende des Titels suggeriert wohl die Quelle:

Die Kinder kichern, die Erwachsenen fotografieren. Vor ihren Augen zerreißen Tiger eine lebendige Kuh. Ein perverser Spaß für die ganze Familie in einem chinesischen Zoo.

Diese Schockbilder filmte ein britisches TV-Team im Wildreservat Harbin (Nord-China).

Familien werden durch den Tierpark gekarrt – am Ende erwartet sie eine blutige Überraschung: Die vergitterten Busse parken im Halbkreis um ein Rudel sibirischer Tiger.

Aus einem blauen Kipplaster purzelt eine lebendige Kuh, völlig verstört, total verängstigt. Sie versucht zu fliehen, doch sie kommt nicht weit: Die Tiger strecken sie nieder, reißen blutige Fetzen aus ihrem Körper.

Man weiss gar nicht, mit wem man mehr Mitleid haben soll? Mit der armen Kuh, die in einem Laster ihrem Tod entgegengekarrt wird? Also nicht wie in Deutschland, wo Kühe höchstens einen Laster von innen sehen, wenn sie von einer glücklichen Wiese zur nächsten transportiert werden. Oder mit den Tigern, die unter artunwürdigen Bedingungen ihre Nahrung reissen muessen? Und das auch noch unter den Augen sensationsgeiler Chinesen. Können die denn keine Rücksicht auf das Schamgefühl der Tiger nehmen? Können die nicht gehalten werden wie unser “Cute Knut”? Der bekommt nämlich nicht nur Besuch von ein paar Kleinbussen geifernder und kichernder Chinesen, sondern von vielen netten, entzückten Deutschen, die hoffen, dass er nicht an einen Polarzoo in Nordnorwegen ausgeliefert wird, wo ihm bestimmt ganz kalt ist. Ausserdem wird er da bestimmt ganz einsam. Wo doch nur 25 000 Besucher pro Jahr vorbeischauen. Und nicht wie hier 15 000 täglich.

Ach ja, nebenläufig wird im Artikel natürlich auch erwähnt, dass dort Bären Frauenkleider tragen muessen, Affen Rad fahren und Schimpansen sich in winzigen Käfigen die Schädel einschlagen. Aber das ist ja halb so wild. Das ist ja schon eher mit artgerechter deutscher Zoo- und Zirkushaltung vereinbar.

Also fassen wir zusammen:

Im Vergleich zu den Deutschen sind die Chinesen sensationsgeile Spanner und verstehen nichts von artgerechter Raubtierhaltung.

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2 Responses to "Lebende Kühe als Tiger-Futter!"

  1. shiva says:

    Liebe Bild-Zeitung, warum immer so negativ? Viel schöner wäre doch folgender Artikel gewesen:

    “Die Kinder kichern, die Erwachsenen fotografieren. Vor ihren Augen spielt Knut. Ein niedlicher Spaß für die ganze Familie in einem deutschen Zoo.

    Diese Aufnahmen machte unser Leser-Reporter im Berliner Zoo.

    Familien spazieren durch den Tierpark – am Ende erwartet sie eine goldige Überraschung: Die Familie versammelt sich im Halbkreis um den putzigen Eisbären.

    Aus den Händen seines Menschenpapas purzelt ein bunter Ball. Er versucht davon zu rollen, doch er kommt nicht weit: Sofort ist Knut zur Stelle, stupst ihn mit seiner Nase an, versucht ihn, mit seinem Mäulchen zu packen.”

    Nnjjooooooo…

  2. Helmut Goerke says:

    Wer sowas schreibt, sollte sich erstmal einen deutschen Schlachthof ansehen. Diese negative Berichterstattung ist typisch für die überheblichen Deutschen.

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