Es war kein Unfall…

Einsatzprotokolle des Polizeipräsidiums Südhessen mit Namen und Daten kontrollierter Bürger sind versehentlich im Internet gelandet. Trotz intensiver Bemühungen von Polizei und Datenschützern konnten die Dateien bis

Dienstagmittag nicht gelöscht werden, meldete der Radiosender FFH.

[…]

Nun müsse zunächst recherchiert werden, wie es zu der Panne kam und die Daten im Internet statt im Intranet für den internen Polizeigebrauch landeten. Momentan würden weder menschliches Versagen noch technische Mängel ausgeschlossen, hieß es im Wiesbadener Innenministerium. Ob mit dienstrechtlichen oder gar strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen ist, könne derzeit noch nicht gesagt werden. Derzeit deute einiges darauf hin, dass ein Beamter versehentlich den falschen Knopf gedrückt habe.

Falls überhaupt in der nächsten Zeit darüber weiter berichtet wird, werden wir wahrscheinlich Zeuge, wie ein ganz normaler Beamter für ein tiefreichendes Problem zum Sündenbock gemacht wird, der vielleicht nur einen kleinen Moment unaufmerksam war (wenn auch nicht rechtlich, so doch zumindest von den Medien). Arbeitsunfälle passieren und es gibt auch keine Möglichkeit das zu verhindern.

Denn, ob technische Mängel oder menschliches Versagen auszuschliessen sind? Definitv nicht. Es ist sogar eindeutig, dass technische Mängel und menschliches Versagen vorliegen. Jedoch nicht das Versagen des Beamten, der die Daten ins Netz gestellt hat. Das Problem liegt darin, dass das System überhaupt erlaubt, solche Daten überhaupt ins Netz stellen zu können. Nicht derjenige, der es falsch anwendet ist hier das Problem, sondern derjenige, der das System konzipiert hat. Wenn man bei solchen Daten den falschen Knopf drücken kann, wird das – welch’ Wunder – früher oder später passieren.
Quelle:
Heise.de: Polizei stellt Einsatzprotokolle versehentlich ins Internet 

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