Nehmen Sie mich?

Lieber Herr Wagner,

in Ihrer Kolumne schrieben Sie:

Nehmen Sie mich. Ich schreibe täglich in BILD meinen Brief. Nebenbei das Streiflicht der „SZ“ bzw. das Kreuzworträtsel der „Zeit“ zu betreuen und für die Süddeutsche Klassenlotterie zu werben, das könnte ich nicht.

Und das kann ich wirklich verstehen. Wie sollten Sie auch das Streiflicht betreuen, wo Sie doch am 18.8.2001 folgendermaßen erwähnt wurden:

Der Diplomat stammelt gern halb Ausländisch, was ihn in sprachästhetischer Hinsicht zu einer Kreuzung aus Jil Sander und Franz Josef Wagner macht.

Sollte Ihnen entfallen sein, wie Jil Sander spricht:

“Ich habe vielleicht etwas Weltverbesserndes. Mein Leben ist eine giving-story. Ich habe verstanden, daß daß man contemporary sein muß, das future-Denken haben muß. Meine Idee war, die hand-tailored-Geschichte mit neuen Technologien zu verbinden. Und für den Erfolg war mein coordinated concept entscheidend, die Idee, daß man viele Teile einer collection miteinander combinen kann. Aber die audience hat das alles von Anfang an auch supported. Der problembewußte Mensch von heute kann diese Sachen, diese refined Qualitäten mit spirit eben auch appreciaten. Allerdings geht unser voice auch auf bestimmte Zielgruppen. Wer Ladyisches will, searcht nicht bei Jil Sander. Man muß Sinn haben für das effortless, das magic meines Stils.” (im Magazin der FAZ, 1996)

Die Welt ist einfach noch nicht bereit für einen neuen Goethe…

Quellen:
Bild.de: Post von Wagner: Lieber Günther Jauch
SZ: Das Streiflicht (18.8.2001)
Verein Deutsche Sprache e.V.: Sprachschuster 1997: Jil Sander

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