Im Zuge einer Untersuchung über gewaltverherrlichende Spiele trat eine erscheckende Tatsache zu Tage: Die meisten Metzger haben schon einmal getötet.
So und jetzt mal ernsthaft:
Ist es das Spiel, was Leute gewalttätig macht, oder haben zu Gewalt tendierende Menschen einen Hang zu solchen Spielen?
Ich warte ja nur darauf, dass ein Politiker wegen des Vorfalls heute eine lückenlose Aufklärung fordert und eine hochwissenschaftliche Studie auspackt, die eine signifikante Korrelation zwischen Amokläufern und Counterstrike zeigt. Dass aus dieser Korrelation nicht auf eine Ursache geschlossen werden darf, lässt er natürlich aussen vor. Und vergisst dann auch leider die Millionen CS-Spieler zu erwähnen, die noch nie eine Waffe in der Hand hatten und haben werden.
In der Zwischenzeit muss es wohl heissen: Nicht Waffen töten Menschen, und auch nicht Menschen töten Menschen (und Kugeln schonmal gar nicht), sondern Counterstrike tötet Menschen.
Und damit machen diese Menschen genau den Fehler, den sie den Spielern unterstellen: Sie können nicht mehr zwischen Realität und virtueller Welt unterscheiden.
Nachtrag:
Da habe ich den Beitrag noch nicht mal reingestellt und stosse in der FAZ auf das hier:
Nordrhein-Westfalens Innenminister Ingo Wolf besuchte kurz nach dem Drama den Tatort. Er sagte: „Der Amoklauf des 18jährigen Jugendlichen in Emsdetten ist schrecklich. Staatsanwalt und Polizei werden lückenlos ermitteln, wie es dazu kommen konnte.“
Haben die ein Programm, in dem der (im doppelten Sinne) betroffene Politiker nur noch die Details einträgt? Bestimmt. Vom gleichen Hersteller gibt’s dann das Programm für Journalisten, was bei Amokläufern automatisch die Frage nach Counterstrike ausspuckt. Welcher Hersteller das ist, kann ich im Moment noch nicht sagen, aber den kann man auf jeden Fall bei Frankfurter Rundschau, Süddeutsche, FAZ und Tagesspiegel erfragen. Die haben das nämlich alle.
Quelle:
FAZ: Amoklauf in Emsdetten: „Ich will Rache! Ihr müßt alle sterben!“